Raubfisch-Angeln am Attersee
Warum auf einmal Raubfisch-Angeln am Attersee?
Alle Raubfisch-Angler, die immer wieder meine Blogposts über meine diversen Angel-Sessions verfolgen, wissen dass ich mich neben der Mur beim Fliegenfischen meist an Schottergruben und Baggerseen in der Untersteiermark aufhalte. Die letzten Jahre hat sich aber die Situation an diesen Gewässern durch parzellieren in einzelne Grundstücke für Karpfenangler und andere bauliche Maßnahmen so stark negativ entwickelt, dass ich wirklich die Lust verloren hab mich an den wenigen, übrig gebliebenen Zugängen zum Wasser mit den Badegästen um das das wenige Nass zu fighten. Wo noch dazu das Baden an diesen Grundwasser-Seen meist gesetzlich verboten ist aber jeder darauf pfeift.
Also wieso dann nicht gleich richtig klozten statt kleckern und mal so richtig schneidern beim Raubfisch-Angeln am Attersee? Genau das war der Ansatz meines letzten Kurztrips nach Oberösterreich. Ich liebe meine Schottergruben, versteht mich nicht falsch, aber gegen das Panorama eines schönen Sees inmitten der Berge Österreichs kann die beste Schottergrube mit den fettesten Raubfischen nicht ankommen. Also ging’s mal an einem Wochenende zum Raubfisch-Angeln an den wunderschönen Attersee mit einer Länge von 20 Kilometer und einer Wasserfläche von rund 45 Quadratkilometer. Alles weitere könnt ihr auf Wikipedia im Detail nachlesen und somit spare ich mir hier jedes weitere Detail, weil der Beitrag ja keine Abschreibübung sein soll.
Wie kommt man beim Raubfisch-Angeln am Attersee grundlegend ans Wasser?
Vom Ufer aus ist es sinnlos einen solchen See zu beangeln und da ich mir selbst zwar schon seit Jahren ein Boot gönnen möchte, aber noch nie die Zeit gefunden hab mich wirklich intensiv dafür zu interessieren, war es notwendig dort vor Ort unkompliziert ein Boot zu ergattern. Somit war es mir wichtig für meine Session ein Hotel direkt am Wasser zu finden, welches auch die Möglichkeit eines Bootsverleihs anbot. Da wird dann die Suppe bei der Online Suche schon recht dünn, obwohl dieser See wirklich mit genügend Hotels im internet protzt. Nach einigen Suchanläufen fand ich dann aber den Seegasthof Stadler, welcher mir nach einer kurzen Anfrage auch gleich bestätigte, dass sie sowohl ein Motorboot mit eMotor, als auch ein stabiles Ruderboot den Hausgästen gratis zur Verfügung stellen. Wunderschöne Bilder von der kompletten Anlage und alle anderen Details findet ihr unter dem angeführten Link zum Hotel auf der eigenen, übersichtlichen Website.
Das Hotel steht wie erwähnt direkt am Wasser, hat einen eigenen, kleinen Steg mit Bootshaus und lässt grundlegend keinerlei Wünsche offen. Ich bekam ein großes Zimmer mit direktem Blick auf den See, beim Frühstück ist wirklich für jeden etwas dabei und die Qualität der Einrichtung und des Wellnessbereichs ist wirklich top! Die Gastgeber sind extrem freundlich und zuvorkommend und stehen einem mit Rat bei allen Fragen zur Verfügung.
Wie kommt man zur Angel-Lizenz fürs Raubfischangeln am Attersee?
Also, grundlegend benötigt man ja in Österreich für jedes Bundesland eine eigene Steuerkarte, oder eben Lizenz zum Angeln. Eigentlich geht’s den Ländern dabei ja nur um die Kohle, denn aus all den Einnahmen fließen genau 12% wieder in Besatzmaßnahmen, der Rest geht für die Administration in den Ämtern drauf… (so ist es zumindest in Kärnten) darüber sollte man garnicht zu viel nachdenken… So, ich hab zwar die Landes-Lizenz für die Steiermark und auch für Kärnten, aber leider nicht für das Bundesland Oberösterreich. Das heisst erst musste ich mal eine Lizenz fürs Bundesland kaufen.
Dazu bekam ich auch schon vorab die Info vom Hotel, dass ich sowohl die Lizenz für Oberösterreich, als auch die Lizenz für den Attersee bei der BP Tankstelle in Nussdorf stresslos bekommen würde. So war es dann auch, gleich bei der Anreise fuhr ich sowieso an dieser Tankstelle vorbei und checkte dann auch gleich die beiden Lizenzen. Vom Betreiber gab es dann auch gleich Tips zu aktuell fängigen Mustern und Bereiche im See, als auch wie tief die Raubfische aktuell stehen würden. Man kann es ihm nun glauben oder nicht, dennoch war er extrem freundlich und wirkte wirklich so, als ob er mir weiterhelfen wolle… Wer Köder, Würmer oder sogar Kunstköder braucht, findet sogar all dies direkt in dieser Tankstelle. Klar er hat kein Riesensortiment, aber immerhin, zur Not kann man gleich hier mal einen gängigen FZ-Blinker oder so nachkaufen…
So, wie erwähnt war auch das Boot schon gecheckt und so konnte es gleich mal losgehen. Von der Lage her ist das Hotel ja eher im südlichen Teil des Sees mit einer gleich anschließenden, kleinen Bucht und somit Flachwasserzone gelegen. Also schnappte ich mir das Ruderboot, man möchte doch auch was für seinen Körper tun, 🙂 und startete los, um die Kante entlang der Bucht mit Schleppfischen mein Glück gleich mal so ins blaue rein zu versuchen. Das Angeln wäre mit drei Ruten erlaubt gewesen, doch mit dem Ruderboot ist das definitiv zu stressig, alle drei Köder bei Laune zu halten. Somit gab es für die Räuber einen ShadTeez im Muster WowPerch und einen Big-Z Z-Crank von Megabass der mit seiner Lauftiefe von rund 2,5m optimal die Kante entlangwobbeln sollte. Das Wetter war anfangs sonnig und klar mit leichtem Wind, das hielt aber nicht lange an. Denn nach meiner ersten Runde im Bereich vor dem Hotel wurde er Wind deutlich stärker und dunkle Wolken zogen über den umliegenden Bergketten auf… Es dauerte nicht lange und der Sturm, begleitet von Regen trieb mich zurück ins Hotel… Dieses Spiel hatte ich dann noch einige weiteren Male, was es wirklich schwierig machte, konsequent gewisse Bereiche des Gewässers systematisch abzufischen.
Auch das Werfen in der zweiten Bucht beziehungsweise im Freiwasser brachte nicht den gewünschten Raubfisch-Kontakt und so ging ich mit immer wieder längeren Unterbrechungen bei meinem ersten Ausflug an den Attersee leer aus. Doch ganz ehrlich hab ich mir nichts anderes erwartet. Jeder Fang in diesem Gewässer beim der ersten Session wäre ein reiner Glückstreffer gewesen. Hätten mich die Unwetter nicht immer wieder vertrieben, wäre meine weitere Option gewesen, interessante Strukturen mit dem depper oder FishHunter nebenbei beim Schleppen zu suchen und dann mit der feinen Westin W3 PowerTeez gezielt auf Barsch zu fischen. Doch bei diesem ständigen raus und rein, war mir dass dann wirklich zu blöde mit dem Echolot und dem Smartphone auch noch rumzuwerkeln…
Zusammengefasst war es dennoch auf alle Fälle den Ausflug wert und der See hat mich sicherlich nicht zum letzen Mal gesehen. Vielleicht beim nächsten mal sogar mit meinem eigenen Boot 🙂
Für alle die ein angerfreundliches Hotel direkt am Attersee suchen, ist der Seegasthof Stadler aber klar weiterzuempfehlen und ich hoffe mit diesem Artikel dem Leser einiges an Recherche zu ersparen. Weitere Fragen hämmert bitte einfach in die Kommentare rein, sie werden sofern inhaltlich möglich natürlich wie immer prompt beantwortet.