Meterhecht auf Barsch-Combo…
Als ich mich an meinen letzten Urlaubstagen bei Mörder-Hitze doch noch überwinden konnte, ans Wasser zu fahren, hab ich ja damals einen schönen Hecht im Schatten eines steilen Ufers fangen können. Doch das war damals nicht alles. Am Abend, als die Sonne nur mehr ganz flach stand, wollte ich noch mein Glück auf einen schönen Flussbarsch versuchen. Das musste natürlich mit meiner feinen Barsch-Combo in Form meiner Destroyer Legend Works und meiner LARIAT IS63 geschehen. Mein Ziel war es, natürlich einen großen Brasch zu erwischen und so entschied ich mich bezüglich Köder für den Westin KickTeez ST.
Da ich nicht wusste, wie tief die Barsche stehen würden war meine Überlegung, den Köder langsam über den Grund die steile Uferkante raufzujiggen, um so erste “Anfassen” zu provozieren. Doch nach dem dritten, vierten Wurf geschah etwas ganz anderes. Keine Spur von einem leichten Fischkontakt. Ein starker Schlag und die Schnur ließ mich wissen, dass es sich hier unmöglich um eine Barsch handeln konnte. Es fühlte sich am leichten Tackle eher an, als hätte ich einen Karpfen gehakt. Die Bremse meiner Baitcaster war für diese Art von Raubfisch natürlich zu locker eingestellt, denn es war der Klassiker, ein “Meterhecht auf Barsch-Combo”…
Meterhecht auf Barsch-Combo, Kescher NEGATIV…
Ich hatte genug Schnur, Hinternisse waren auf die Schnelle auch keine markanten sichtbar, also ließ ich den Hecht mal seine Energie abbauen. Was war das für ein Drill auf dieser feinen Ausrüstung! Irre… Nach unzähligen Fluchtversuchen ließ die Energie nach und ich konnte den Hecht langsam aus der Tiefe rauf-drillen. Kescher hatte ich natürlich keinen dabei und so ging es darum den Raubfisch wirklich komplett auszudrillen, um ihn dann sicher mit der Hand landen zu können. Doch bei seinen letzten Fluchten passierte das schlimmste was einem in so einer Situation passieren kann. Die Hautschnur riss, als der Hecht schon quasi vor meinen Beinen lag… Aber seht doch am besten selbst. Ich hab das traurige Schauspiel ja auch noch filmen müssen…
So, der Hecht war verloren, die Montage hing wenigstens irgendwo auf der Außenseite des Mauls. Diese würde er also relativ rasch irgendwo abstreifen und dadurch keine weiteren Schäden davontragen. Weitere Würfe mit der Hechtrute auf diesen Spot brachte natürlich keine weiteren Bisse. Warum auch, mit der Hechtrute könnte ich den Fisch ja auch wirklich fangen…
So nicht, das verlangte nach einer Revanche!
Mir ließ es ehrlich gesagt keine Ruhe und ich dachte mir, dass dieser Hecht sicher nicht nur zufällig an dieser Stelle des Sees gewesen ist. Hechte in diesem alter sind Standorttreu und die Beschaffenheit des Sports war perfekt für so ein Monster. Zwei Tage später fuhr ich noch einmal zu besagtem Sport und versuchte den Meterhecht, der mir meine Barsch-Combo zerlegt hatte, noch einmal zu überlisten. Diesmal aber mit meiner alt bewährten Hecht-Combo, die schon mehrere dieser Prachtexemplare vor die Kamera befördert hat. Ich begann erst den Spot mit dem Klassiker, dem ShadTeez im Muster WowPerch, über dem Gewässergrund abzujiggen. Denn ein zweites Mal innerhalb von drei Tagen würde dieser abgebrühte Hecht nicht auf den selben Köder reinfallen, dachte ich mir.
Nach einigen Würfen ging mir dann ein kleinerer Hecht an den Haken, lieferte mir einen kurzen Kampf und schleuderte mir den ShadTeez vor die Beine, aber diesmal war der Hecht dabei schon im Kescher. 🙂
Nach ein paar weiteren Würfen wechselte ich dann den Köder und hing mir wirklich wieder den KickTeez ST von Westin ein. Dies ohne wirkliche Erwartungen, denn der kleinere Hecht hat am Spot für ziemlich Radau gesorgt und nein, der Meterhecht wird sich den Köder in Erinnerung rufen und sicher nicht ein zweites Mal in dieselbe Falle tappen. Bei meinen Würfen am selben Spot holte ich dann zufällig, erstmal meine abgerissene Montage mit Hauptschnur ein. Der Meterhecht muss es geschafft haben, den Snap zu öffnen, denn es war kein Köder mehr an der Montage.
Mir war nun auch klar, wie die doch ziemlich teure und auch relativ neue Hauptschnur einfach reißen konnte. Der Meterhecht hatte bei seinen unzähligen Fluchtversuchen anscheinend die Hauptschnur über eine Muschelkante gezogen. Von diesen soll es laut einigen Karpfenanglern genügend in diesem See geben und diese machen auch ihnen immer wieder das Leben schwer, da sie dadurch ihre Schnüre nicht absenken können. Die Hauptschnur war an einigen Stellen extrem aufgeraut und einzelnen Fäden waren klar durchgescheuert.
Irgendwie ließ mich dieser “Fund” nun wieder Hoffen, dass der Hecht doch noch auf seinem Platz stehen könnte und vielleicht doch noch auf den gejiggten Westin KickTeez ST reinfallen würde. So war es dann auch tatsächlich! Nach ein bis zwei weiteren Würfen gab es einen mächtigen Schlag in die Rute und die Bremse lief sofort ab. Ich wusste, ich hatte einen großen Fisch am Band und es kann fast nur wieder dieser Hecht gewesen sein. Diesmal hatte er aber keine Chance gegen meine Ausrüstung. Das Tackle hielt den Fluchtversuchen stand und ich konnte den Meterhecht sicher mit dem Kescher landen.
Ich hab jetzt zwar keinen vergleich des Schuppenbildes angestellt, aber die ausgeblichene, bräunlich-goldene Färbung kam mir dann doch ziemlich bekannt vor. Nach einem kurzen Video vom Hecht, ging dieser natürlich wieder unversehrt in sein Revier zurück und wächst hoffentlich noch mächtig weiter. Also letztendlich bin ich schon etwas verwundert, dass der selbe Fisch innerhalb weniger Tage, am selben Spot, auf den selben Köder erneut losgeht. Aber naja, einziges Ziel der Raubfische ist es eben zu fressen, ohne dabei gefressen zu werden und anscheinend stellte der Westin KickTeez ST hierfür ein optimales Opfer dar.