Eisfischen, am Stausee Ottenstein
Auf der Messe in Wels packte mich bei einem Vortrag übers Eisfischen am Stausee Ottenstein, von Mag Bernhard Berger, www.stauseefischer.at , die Faszination über diese Angeltechnik. Der Stausee Ottenstein gehört ja zu den Gewässern, die immer wieder auf der Liste meiner Angeltouren stehen. Nur im Winter, wenn das herrliche Gewässer unter einer Eisdecke versteckt ist, habe ich bis jetzt noch keine anglerischen Erfahrungen sammeln können. Mag. Berger führt gezielte Eisfisch-Guidings bis Ende März, vorausgesetzt die Tragfähigkeit des Eises ist vorhanden, durch. So schloss ich mich am vergangenen Wochenende einem Eisfisch-Guiding an, um die sofortige Faszination dieser Technik in der Praxis zu erleben.
Bevor es aber losging, erhielten wir von Bernhard eine ausführliche Sicherheitsunterweisung über das Verhalten auf dem Eis. Die verschiedenen Eis-Arten, deren optischen Erscheinungsbilder sowie ihre Tragfähigkeiten wurden genauestens erklärt. Auch die akustischen Eigenheiten des Eises (krachen), die bei Spannungen auftreten wurden angesprochen, um keine unnötige Beunruhigung der Teilnehmer während dem Fischen am Eis aufkommen zu lassen. Anschließend wurde die Ausrüstung auf einen geräumigen Schlitten gepackt, und wir zogen los. Der gewählte Angelbereich lag nicht weit vom Ufer entfernt, und wir begannen sofort mit dem Bohren der Eislöcher.
Das Bohren und vorbereiten eines Eisloches wurde von Bernhard vorgezeigt, danach machte sich jeder Teilnehmer selbst an die Arbeit.
Sobald die Eislöcher fertiggestellt waren, wurden Bernhards selbst hergestellten Eisangelruten ausgeteilt, und kurze Zeit später hatte jeder der Teilnehmer seinen Angelköder( Maden) im Eisloch versenkt.
Es dauerte auch gar nicht lange, und die Ersten Rotaugen wurden gefangen, die sogleich an einer Spezialmontage auf Zander ausgelegt wurden.
Ein echt geniales Gerät! An diesem Gerät befindendes Achsenende, das sich im Wasser befindet, ist eine Spule mit der Angelschnur befestigt, an der der Köder zu Grund abgelassen wird. Die Fahne wird an der Arretierung liegend fixiert, wird der Köder von einem Raubfisch genommen, löst sich die Arretierung und der Biss wird mittels stehender Fahne angezeigt. Wir waren alle sehr gespannt ob uns das Glück auf Zander heute hold sein würde.
So wurde fleißig weitergeangelt, und die Zandermontagen nicht mehr aus den Augen gelassen. Auch fürs Leibliche Wohl war bestens gesorgt! Heißer Tee, Snacks, und zu Mittag gab es sogar eine herrliche Gulaschsuppe!
Nach dieser hervorragenden Stärkung wurde eifrig weitergeangelt, und jeder hoffte insgeheim doch auf einen Biss am Köderfisch!
Mal biss dort ein Rotauge an, mal da, und so verflog die Zeit rasend schnell. Mein Freund Roman und ich unterhielten sich gerade, als Roman aus dem Augenwinkel heraus einen Biss, an dem für mich ausgelegten Köderfisch vernahm. Die Spannung war bei allen Teilnehmern enorm! Schnellen Schrittes bewegte ich mich zum Eisloch, nahm an der Schnur Kontakt zum Fisch auf, und schlug per Hand an. Super, der Fisch hing, und ich drillte ihn vorsichtig ans Eisloch heran. Was hing da am Haken? Ein Zander, oder ein anderer Räuber?
Schon war Bernhard mit der Fish-Skill-Hechtrutsche am Eisloch! Erst vor kurzen hatten wir dieses geniale Gerät zum Messen und zurücksetzen gefangener Fische bei einen Vortrag vorgestellt, und hatten jetzt die Gelegenheit einen neuen Einsatzbereich, nämlich beim Eisfischen, zu testen!
Ein Hecht hatte sich den Köderfisch geschnappt, und konnte dank der Fish-Skill-Hechtrutsche perfekt aus dem Eisloch befördert werden! Ein voller Erfolg!
Schnell wurde der Hecht noch vermessen, und sofort wieder seinem Element übergeben. Besser hätte es wirklich nicht laufen können. Der Fang eines Raubfisches, auch wenn’s kein Zander war, und der perfekte Praxistest der Fish-Skill-Hechtrutsche am Eisloch, hier der Beitrag dazu. Für eine wahre Überraschung sorgte dann noch unser jüngster Teilnehmer Simon, der an einem ganz nah am Ufer liegenden Eisloch, im vielleicht einen halben Meter tiefen Wasser, kleine Barsche fing!
Da soll noch einmal einer sagen die Fische stehen im Winter nur an der tiefsten Stelle! Für mich war dieser Tag ein einzigartiges Erlebnis, dass ich jeden nur wärmstens empfehlen kann! Und am Eisloch, bin ich garantiert bei nächster Gelegenheit wieder mit dabei! Abschließend möchte ich mich nochmals bei Bernhard für die außerordentlich tolle Gestaltung dieses Eisfisch-Guiding bedanken. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja einmal beim Abenteuer Eisfischen, am Ottensteiner Stausee. Würd mich freuen!
Rudolf Huth