Wie kann man Raubfische finden?
Wo sind sie nur? Diese Frage stellt man sich auch oft unter dem Jahr, doch in keiner Jahreszeit ist die Frage so eindeutig zu beantworten wie im Spätherbst oder Winter. Trifft man die Raubfische den Sommer über in allen Gewässertiefen an, konzentrieren sich die Standplätze im
Winter doch eher auf ruhige und tiefere Stellen in den Gewässern. Kennt man also tiefe Löcher oder ruhige Stellen in einem fließenden Gewässer hat man schon einmal einen guten Hotspot für die kalte Zeit. Doch nicht nur dies sind die Klassiker… Auch Häfen und Einläufe von vielleicht noch etwas wärmerem Wasser sind heisse Punkte, denen man unbedingt seine Aufmerksamkeit schenken sollte… da genügen oft schon nur dezente ein bis zwei °C plus um Köderfische und somit natürlich auch die Raubfisch zu locken. Hat man keinen solcher Hotspots parat kann man sich auch sehr gut an den Wasservögeln orientieren. Haubentaucher & Co sind auch ständig auf der Suche nach guter Nahrung und ziehen so meist mit den Futterfischschwärmen mit… diese haben dann oft auch Hecht und Zander im Schlepptau.
Hat man dann irgendwann so einen heiss ersehnten Hotspot ausfindig gemacht heisst es Ruhe bewahren! Klar kann man mit jeglichen Ködern Fische fangen, doch gilt für diese Zeit meist “weniger ist oft mehr”… soll bedeuten; ruhig- und bodennah geführte Köder können zu dieser Jahreszeit oft mehr bringen als hektisch kreuz und quer pfeifende Gummis oder gar noch Rasselköder… Der Raubfisch fährt seinen Energiehaushalt auf Grund der niedrigeren Wassertemperaturen runter und muss mit seinen Energiereserven gut haushalten.
Da kann er sich keine schnellen und schon gar nicht langen Verfolgungsjagden leisten, denn er würde mehr Energie verbrauchen, als ihm so ein kleines Fischchen Energie bringen würde. Unterm Strich eine angenehm- ruhige Angelei, welche den Winterräuber dann oft zum Biss verleitet…>Wo wir dann auch schon bei den Ködergrößen angelangt sind… “Normalerweise sagt man…” dass im Herbst und Winter eher die gröberen Kaliber bei den Raubfischen angesagt sind… eben auch wieder aus dem schon vorher erwähnten Gründen, dass der Raubfisch versucht, sich so viel Energie wie möglich zuzuführen um somit den meist langen Winter gut zu überstehen. Doch und nun kommt das große “DOCH” von heuer…
Doch heuer trifft das zumindest bei vielen Angelkollegen und auch bei mir nicht zu… Die Raubfische beissen bislang noch eher auf die kleineren Exemplare. Mag sein dass sie auf Grund des sehr milden Herbstes noch nicht zu 100% auf Wintermodus umgeschwenkt haben oder aber einfach die Tatsache, dass der Futterfisch heuer beträchtlich kleiner ausfällt als in den vergangenen Jahren kommt zum Tragen. Mir ist die bis zu -um ein Drittel kleineren- Köderfische heuer sehr ins Auge gestochen… keine Ahnung warum, aber im Gegensatz zu den letzten Jahren sind die Köfis heuer um einiges kleiner… mag der späte Frost und das damit verbundene, geringere Futteraufkommen in den ersten Wochen daran Schuld sein oder was weiss ich was… sie sind auf alle Fälle kleiner und auch die Räuber fahren aktuell noch eher auf n’en Rip Shaker oder einen PRO Shad in 5,5″ ab als auf einen fetten PRO Shad- Lappen in 9″ oder 11″. Also mit dem berühmten Beobachten kann man seine Chance auf einen schönen Winterräuber deutlich erhöhen und muss nicht alles dem Zufall überlassen.
Abschließend noch ein -immer wieder gern vergessener- Tip zum Thema Kleidung. Manche denken sich jetzt wahrscheinlich… was hat das jetzt mit einem fetten Hecht zu tun… gar nicht so wenig wie manch einer meinen mag… Ein konzentriertes und ruhiges Angeln bringt gerade zu dieser Jahreszeit den ein oder anderen Fisch mehr in den Kescher und ein fröstelnder und von der Kälte angepisster Angler kann beide Bedingungen schwer erfüllen… Also raus mit der Termounterwäsche, rauf mit der Zwiebelschicht, zwischendurch mal einen Schluck heissen Tee und ihr werdet sehen, die Fische kommen dann fast wie von alleine…
Also, genießt noch die paar letzten Tage am Wasser, denn die nächste Schonzeit kommt bestimmt 😉