Mit dem Rasselköder auf Raubfisch
Nach einer halben Ewigkeit -rund zwei Wochen- hatte ich Zeit um endlich mal wieder ans Wasser zu kommen… Es ging mit Rasselköder auf Raubfisch… Entweder kam ich von der Arbeit nicht früh genug weg oder die Himmelspforten öffneten sich schlagartig und ich hatte zu tun um noch irgendwie trocken heim zu kommen… gestern war es dann so weit, früher raus aus dem Büro, Tackle gepackt, die Vorfächer noch am Vorabend fein hergerichtet… was will man mehr, rein ins Auto und ab ans Wasser. Als ich dann endlich am Wasser ankam war es so weit, ein richtig fetter Wolkenbruch war angesagt, frisch wie ich gerade am Wasser eingetroffen… krachende Blitzen, Sturmböen, dass sich die Bäume wie Schilfgras bogen und Hagel mit Starkregen nagelten mich für die nächsten zwei Stunden im Auto fest… Na, ja dachte ich mir, so kommt wenigstens etwas Sauerstoff in das kochend heisse Seewasser 🙂 Die Temperaturen purzelten leider während dieser Apokalypse auch von 32°C runter auf 17°C… Sollten ja nicht gerade die besten Voraussetzungen zum Raubfischangeln sein… “hab ich mal gehört…” Egal, die Angellizenz hatte ich sowieso schon gekauft, eine Stunde bin ich nun auch schon auf der Landstraße unterwegs gewesen… raus ans Wasser und einfach probieren.
Die Wasserbrühe war trüb wie ein Cappuccino und sogar einige der großen Krautbüsche waren anscheinend auf Grund der hohen Wassertemperatur und dem daraus resultierenden Sauerstoffmangel abgestorben und schleimig Braun… Ich setzte zum Anfang mal auf laute Rasselköder auf Raubfisch und Schockfarben um die sicherlich lethargisch am Gewässergrund hockenden Biester aufzuwecken… leider ohne Erfolg, nach vier Stunden und zwei Runden um den ganzen See kehrte in mir der Gedanke ein, das dies wohl ein Schneidertag werden würde, denn ich hatte keinen einzigen Biss oder wenigstens etwas was sich ähnlich anfühlen würde, garnix…
Als ich dann schon den Weg zum Auto antrat, bemerkte ich ein paar springende Brutfische am Ufer… dies war leider die erste Bewegung von Wassertieren an diesem Tag! Ich ging noch mal zum Ufer, packte nochmal den Rip Shaker in Goldglitter aus und machte meine letzten Würfe, denn es war schon fünf nach neun und die Lizenz erlaubt nur das Angeln bis neun am Abend… (ja, ich weiss, ab neun am Abend wäre wohl im Sommer die beste Zeit zum Angeln aber was soll ich machen… )
Nach dem fünften Wurf dachte ich erst, ich hänge mal wieder in abgefaultem Kraut fest, doch da war was… da rührte sich was… ein Biss! hurra… ein kleiner aber feiner Zander kam nach kurzem Drill zum Vorschein und wurde nach ein paar netten Fotos wieder in die kochend heissen Fluten entlassen… Obwohl er den Köder komplett eingesogen hatte, war der Biss kaum zu Spüren… Das war wohl in letzter Sekunde! Der Abend war somit gerettet und ich konnte mit einem Grinsen die Heimreise antreten!
Aber eines sag ich euch… ich freu mich wirklich schon auf den Herbst, den dieser Sommer ist aus Sicht den Angelns nicht auszuhalten…