Räuber unter Polizeischutz – mit stationär-Methoden auf Raubfisch
Das könnte sich hinter dem diesmal gewählten Titel des Berichtes wohl verbergen?… Wurde ich beim Schwarzfischen erwischt, nach einer heissen Verfolgungsjagd mit zwei zerschossenen Reifen festgenagelt und anschließend von der Polizei festgenommen und hab den Bericht von meiner Zelle aus verfasst? Nein, keine Sorge… ich hab nichts verbrochen, es ist alles im grünen Bereich, ich bin wohlauf und war nur mal wieder auf einem für mich unbekannten Gewässer mit stationär-Methoden auf Raubfisch unterwegs. Ich wurde vom Obmann des Fischvereins Radkersburg & Umgebung eingeladen um beim alljährlichen Vorstandsfischen etwas über die Neuigkeiten am Raubfischsektor zu erzählen und parallel zu dem an ihrem wunderschönen Gewässer den Raubfischen nachzustellen. Und eben genau dieses Gewässere wird rein von Polizisten verwaltet und zum Fischen genutzt. Nach einer zweistündigen Anreise, mitten im “Jungel” angekommen, traute ich meinen Augen nicht, als ich das Gewässer das erste mal sah…
Es war naturbelassen wie ich ein Gewässer schon lange nicht mehr gesehen hab aber es hatte trotzdem auch leicht zugänglichen Stellen von denen aus man ungestört den Fischen nachstellen konnte. Nach einer kurzen Einweisung konnte ich mich an einer relativ großen freien Stelle am Wasser ausbreiten und mal die Beschaffenheit des Gewässergrundes ausloten. Relativ zackig konnten ein paar richtig tolle Strukturen gefunden werden, das Kribbeln und Verlangen nach einen schönen Räuber machte sich im Körper breit und somit machte ich mich gleich ans aufbereiten der Montagen. Gefischt wurde an diesem Tag mit Sardinen zum einen auf einerKebab- Montage schwebend mit einem Ledger Stem über den Grund und zum anderen mit derPaternoster- Montageim Mittelwasser.
Beide stationär-Methoden auf Raubfisch ausgelegt, konnte ich anschließend noch mein Tackle aufräumen, um bei der kurzen Vorführung direkt am Wasser ein “sortierten Eindruck” zu hinterlassen… als es sich plötzlich hinter mir durch einen lauten Aufschlag auf dem Wasser sehr nach einem raubenden Hecht anhörte. Sofort hab ich die eine Paternoster- Montage aus dem Wasser gezogen und einen Schwimmer mit einer toten Rotfeder knapp vor dem Baum an der Stelle von der der Lärm herkam platziert. Nach einer guten Stunde ohne Aktivität wurde die Schwimmermontage wieder durch die Paternoster- Montage ersetzt und beide Funkbissanzeiger aktiviert. Mit dem Funkempfänger in der Hand machte ich einen kleinen Spaziergang um die verdammte Kälte aus den Beinen zu bekommen und um mir das Gewässer mal etwas genauer anzusehen. Ein Drittel der Wasserfläche war Schongebiet, in dem die Fische zusätzlich zur organisatorischen Ruhezone auch durch die vielen ins Wasser gestürzten Bäume ideale Unterstände vorfinden und sich so sicherlich prächtig entwickeln können.
Das Gewässer, so wurde mir erzählt, bringt immer wieder neue, noch nie gefangene Exemplare hervor und sorgt dadurch Jahr für Jahr für tolle Überraschungen beziehungsweise bringt an jedem Tag an diesem Wasser eine zusätzliche Portion an Spannung mit sich. Der Vormittag verlief weitgehendst ruhig und so machte ich mich kurz nach Mittag mit dem versammelten Vorstand daran die Montagen, Bissanzeiger, Köder und Vorfacharten zu diskutieren. Wie immer sorgten zum einen die Funkbissanzeiger für großes Erstaunen und reges Interesse, und zum anderen kam das neue Fox Predator Kebab- Kit, das Fox Predator Carboflex Material und das Fox Rage Titanum- Vorfachmaterial beim ersten “look and feel” sehr gut an.
Für Schmunzeln und ein wenig Staunen sorgte die vorgezeigte Kebab- Montage mit zwei fetten Brocken einer Sardine und einem großen, roten Popup am oberen Ende.
Der von mir prognostizierte Fangerfolg dieser Montage wollte in der ganzen versammelten Runde nicht so ganz Anklang finden, wurde aber wohlwollend als “neue Angeltechnik” akzeptiert. Nach dieser Vorstellung der Stationärmethoden wurde durch das Titanum- Vorfach das Interesse an meinem Spinnequipment geweckt und so durfte ich, obwohl normalerweise strengstens verboten ein paar meiner Kunstöder zu Vorführungszwecken durchs Wasser schleifen. Dazu wollten wir uns an eine vielversprechende Stelle am Wasser ins Gestrüpp begeben.
Nach einer Minute Fußmarsch mit der gesamten Runde quer durch den Wald begann -wie sollte es anders sein- mein Blauer Bissanzeiger zu trällern… den Spinnstick auf die Seite geschmissen rannte ich quer durchs Gemüse zurück zur Rute… jawoll… der Räuber nahm noch Schnur! Ich wartete noch kurz, bis die meisten Leute wieder zurück waren und machte den Anschlag… zweites jawoll… ich spürte einen satten Widerstand… Ich versuchte den Raubfisch recht sachte zu Drillen, doch nach zwei drittel der Distanz zum Ufer lies der Widerstand schlagartig nach und ich konnte nur noch die ausgelutschte Kebab- Montage vor versammelter Mannschaft präsentieren…
Obwohl ich keinen Fisch präsentieren konnte, änderte sich ziemlich sicher die Einstellung zur kurz vorher mit etwas Staunen bewunderten Montage 😉 Da hilft kein Jammern… kurz die Stelle noch einmal mit dem Lotblei gesucht, eine frische Kebab- Montage aufgeködert und nach dem Motto “ein Biss kommt selten allein” erneut auf die selbe Stelle ausgeworfen… Währenddessen versuchte der vom Verein als Glücksjunge titulierte “Skoffi” sein Glück mit meinem Spinstick. Aufgeködert war ein 7″ Pro Shad im Roach- Dekor von Fox Rage und ich traute meinen Augen nicht, als der Kunstköder beim zweiten oder dritten Wurf direkt an der Wasseroberfläche von einem Hecht attackiert wurde! Vollkommen überrascht ließen sich dann beide doch zu einem Foto überreden. Der Hecht wurde anschließend wieder sanft in sein Reich zurückgesetzt. Wir gingen anschießend eine Runde ums Gewässer und ich durfte einige meiner Köder durch die Fluten schleifen…
doch leider ließ sich auch an vielversprechenden Stellen kein Raubfisch zum Biss überreden. Nach einer Stunde gab es dann zum Aufwärmen und gegen den leichten Hunger ein megaleckeres, am offenen Feuer gekochtes Gulasch, … alle, bis auf “Skoffi” saßen am Tisch und schlemmten so vor sich in… die Betonung liegt auf “alle bis auf Skoffi”… denn er versuchte gleich nebenan am Wasser weiterhin sein Glück mit der Spinnrute… wir scherzten gerade über seinen ersten Fang als ihm wieder ein Raubfisch ganz knapp vor der Uferkante auf den 7” Pro Shad knallte… “das gibt’s nicht…” waren die drei meist gesprochenen Worte in diesen Sekunden und schon wieder konnten wir ihn mit seinem Fang -einen schönen Zander- ablichten… Unfassbar der Bursche! Nach zwei bis drei weiteren Würfen rauschte ihm dann noch ein kleiner Zander auf den Köder und alle waren wirklich *paff*… Dieser Vereins- Schriftführer Christian Skof hatte wirklich ein Goldhändchen mit der Spinnrute… und hat mir ganz klar an diesem Tag die Show gestohlen 😉 Beim zusammenpacken Zog er dann noch seine Grundmontage rein und siehe da…!!! er hatte wieder als einziger an diesem Tag einen Zander hängen… zwar tief gehakt konnte aber auch dieser Zander vom Haken befreit und wieder ins Gewässer zurückgesetzt werden… Ich war einfach komplett über seine Erfolge überrascht und konnte ihm nur zu seinen Fängen gratulieren!
Ein supernetter Tag unter supernetten Leuten ging zu Ende und ich trat wieder die doch etwas weitere Heimreise an…
Ein riesiges DANKESCHÖN! noch einmal an den gesamten Verein und vor allem an Jürgen dass er den Event an diesem supergenialen Gewässer möglich gemacht hat. Natürlich werde ich der erneut ausgesprochenen Einladung dankend folgen um noch einmal mein Bestes an diesem hervorragenden Gewässer zu versuchen…