predator.fishing Raubfisch Cup
Vor ein paar Wochen war es wieder so weit, der Raubfisch-Cup auf der Samitz stand vor der Tür, um erneut den Raubfisch-König 2019 zu küren. Die Regeln waren leicht abgeändert zu den Festlegungen vom letzten Jahr. Es wurde wieder über zwei Tage hinweg, in festgelegten Zeitkorridoren, von drei Booten, mit jeweils zwei Anglern gefischt. Gekürt wurde sowohl der Gewinner mit den meisten Punkten über beide Tage, als auch das Gewinnerboot, bei dem die Summe der gefangenen Raubfische von beiden Anglern gewertet wurde. Abgeändert wurde diesmal die Köderauswahl. Letztes Jahr gab es ja eine fixe Auswahl an Westin-Ködern für jeden Angler am ersten Tag und am zweiten Tag stand dann ein freies Fischen am Programm, bei dem der Angler seine eigenen Favoriten aus der Köderbox schnappen durfte. Von der Wertung her gab es auch noch eine Änderung, welche mir schlussendlich den Kragen rettete, aber dazu dann später mehr 😏 (diese Änderung kam nicht von mir, falls mir hier jemand eine direkte Beeinflussung in der Punktewertung unterstellen will…☝🏼). Das hohe Schiedsgericht persönlich hatte die kleine Regeländerung in der Punktevergabe vollzogen, ohne selbst genau zu wissen warum das eigentlich notwendig war.
Team-Shirts wurden dankender weise von Graxi liebevoll bedruckt und so legten nach wochenlangem, psychischem Mobbing zwischen den einzelnen Kontrahenten, drei bis in die Haarspitzen motivierte Teams in den Farben Weiß, Rot und Schwarz zu den vorgegebenen Zeiten los, um ihr können nun auch praktisch unter Beweis zu stellen. Gefischt wurde von Freitag 09:00-12:30 und 13:30-19:00 Uhr bis Samstag 09:00-14:00 Uhr mit freier Platzwahl über den ganzen See hinweg. Vor dem Start wurden die Boote noch auf bereits gefangene Raubfische untersucht, denn im Vorfeld gab es den ein oder anderen Hinweis, dass dies eine Taktik von einem der Boote sein könnte 😉.
Neben dem guten alten Zander Pro in Goldglitter den ich für alle Teams beisteuerte, gab es eine bunte Mischung an Gimmiködern die zur Auswahl standen. Der neue DUDE von Zeck Fishing war neben ein paar FZ-Blinkern gleichfalls an Board, wie auch die Harry Marry in einer Neuauflage von Quantum Fishing, ein Gunki Grubby Shad und ein 9er Gummi in Firetiger. Die Kunst am ersten Tag war nicht nur unter dieser spärlichen Auswahl den richtigen Köder für den Tag zu finden, sondern mit diesen paar Ködern noch dazu über den ganzen Tag hinweg auszukommen. Denn jedes Boot bekam nur drei Stück der erwähnten Köder und musste damit den kompletten ersten Tag hinweg auskommen. Dabei sind die Hänger in diesem Gewässer nicht das Hauptproblem, obwohl ich einen der besten Köder vom Tag in einem Seil eines Steges versenkt hab… nein, die tausenden kleinen Hechte waren das Hauptproblem der meist sehr weichen Gummimischungen. Denn nach zwei bis drei gefangenen Hechten, konnte man die übrig gebliebenen Fetzen der Gummis meist nur mehr umweltschonend im Mistkübel entsorgen.
Nach den ersten Würfen stellte sich auf unserem Boot heraus, dass der DUDE von Zeck Fishing definitiv der beste Köder für den Tag zu sein schien… was natürlich kacke war, da es der weichste und kleinste Köder in unserem Sortiment war und nachdem wir ihn schon verkehrt und mit allen möglichen Tricks versucht hatten am Haken zu befestigen, er der erste Köder war, der uns gegen Mittag ausgegangen ist.
Nachdem dann auch noch relativ rasch der Gunki Grubby Shad zerfressen war und auch einer verloren ging, war es gegen Abend hin dann wirklich mühsam mit händisch klein-geschnittenen Zander Pro Shads und dem NoName Gummi im Firetiger-Design noch sein Bestes zu geben… wir bekamen einfach keine brauchbaren Bisse mehr und stellten dann pünktlich das Angeln ein.
Gewertet wurden die Fische nach dem Punktesystem, dass Hecht ein Punkt, Barsch zwei Punkte, Zander drei Punkte, Schwarzbarsch vier Punkte und Wels fünf Punkte wert waren. Wobei aber eigentlich Zander und Schwarzbarsch in diesem Gewässer definitiv getauscht werden müsste, da das Schwarzbarsch-Aufkommen bei weitem dichter ist als das des Zanders. Aber so waren die Regeln und so wurde schlussendlich abgerechnet. Zusätzlich zu den Punkten pro Raubfisch, gab es dann noch jeweils pro längster Spezies fünf Bonuspunkte, daher wurden auch alle Fänge auf den Booten gemessen und diese Messung photographisch festgehalten.
Mit meinen Raubfischen belegte ich am ersten Tag den zweiten Platz in der Zwischenwertung, knappe zwei Zähler hinter meinem Bootskollegen. Somit hatten wir definitiv die Bootsführung am ersten Tag und ich hatte meinen gefährlichsten Gegner am eigenen Boot, was es schon besonders spannend macht, wenn man sich gegenseitig die Raubfische unter der Nase wegfängt. Oft lagen unsere Würfe nur wenige Meter auseinander, selber Köder, selbe Köderführung… der eine bekam den Biss der andere ging leer aus…
Das Wetter war am ersten Tag sehr stabil, dafür hatten wir am zweiten Tag von Sonnenschein bis Wolkenbruch alles dabei. Doch es wurde weitergefischt, denn jeder Wurf konnte den ausschlaggebenden Raubfisch für den Gesamtsieg bringen. Im Gegensatz zum ersten Tag, an dem uns die Hechte die Gummis zerbissen hatten, fingen wir am zweiten Tag viel mehr Barsche auf unserem Boot. Die Hechte verweigerten den ganzen Vormittag die Köder und erst gegen Mittag begannen sich die ersten Bisse einzustellen. Dafür ging die Anzahl der Barsche förmlich durch die Decke.
Den ganzen Vormittag konnte ich mit dem kleinen Spark Shad von Megabass die Barsche aus den Krautfeldern locken. Ein Barsch biss sogar beim Messen des Schwarzbarsches auf den tot hängenden Gummi unterm Boot, was meinem Bootskollegen natürlich extrem zusetze… Auch auf eine zweite tote Rute mit einer Dropshot-Montage hat der ein oder andere Barsch gebissen.
Gegen Mittag stellten sich dann die Beisslaune ein, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Es wurden nur mehr vereinzelt kleine Hechte gefangen und die Barsche ließen es komplett bleiben. Ich musste meiner Logik nach also von den langsam, am 3,0g Jigkopf über Grund geführten Gummis umstellen, auf eine andere Köderart die stärker reizte. Erst versuchte ich es eine halbe Stunde lang mit Top Water Baits, leider vergebens… kein einziger Biss. Danach ging ich von der Wasseroberfläche weg auf vier Meter Tiefe und versuchte mit dem Krach-Macher Megabass BIG-M 4.0 mein Glück. Ich bekam vereinzelt leichte Anfasser, wovon ich aber keinen verwerten konnte… was mir bei einem Köder mit zwei fetten Drillingen wirklich immer ein Rätsel bleiben wird… Mein direkter Kontrahent im Boot konnte, während ich Köder für Köder durchprobierte, immer mal wieder einen kleinen Hecht auf Gummifisch fangen und bekam dadurch Punkt für Punkt zu seinen Zählern dazu. Zu guter Letzt wechselte ich, in der letzten halben Stunde, auf den Megabass KANATA Jerkbait. Dieser Köder lief vor drei Jahren wie der Wahnsinn auf diesem Gewässer, doch in den letzten beiden Jahren konnte ich damit keinen einzigen Raubfisch fangen… es war wie verhext… unerklärlich, wie das Beissmuster der Schwarzbarsche so variieren kann… von 100 auf 0 quasi.
Doch an diesem Tag hat mir der Köder den Arsch gerettet. Nach ein paar Würfen stieg der erste Schwarzbarsch ein und mit den drei Drillingen des KANATAs hatte er auch keine Chance dem Kescher zu entkommen. Ich warf weiter wir ein Wahnsinniger, um einfach so viel Quadratmeter wie möglich nach beisslustigen Raufischen abzusuchen und siehe da, drei Minuten vor Ablauf der Zeit ein weiterer Biss… Es war erneut ein Schwarzbarsch!!! “Jetzt nur nicht verlieren”… lautete das Motto und ich konnte auch diesen Raubfisch noch sicher landen und um 13:59 Uhr das Foto vom Schwarzbarsch auf der Scale machen, womit er noch in die Wertung mit aufgenommen wurde… 😅
Zugute kam mir dann auch noch, dass auf einem anderen Boot der größte Hecht an diesem Tag gefangen wurde und somit Egon seine fünf Zusatzpunkte auf diesen Fisch auch noch verloren hat. Also alles in allem ein sehr spannender Wettbewerb bei dem ich einfach all mein Glück für dieses Jahr aufgebraucht habe… denn ich gewann in Summe genau mit einem Punkt Vorsprung auf meinen Bootskollegen. Für mich Glück, für ihn Pech… Aber ging wieder mal um den Spaß… und den hatten wir definitiv wieder alle, über beide Tage hinweg, mit spannenden Kämpfen um den größten Raubfisch und die höchste Anzahl an Fischen pro Angler. Es war wieder einmal ein genial gelungener Event und ich freue mich schon im nächsten Jahr meinen Titel zu verteidigen. Vielen Dank nochmal an ALLE!
Hier zum Abschluss noch die Aufstellung meiner, über beide Tage hinweg gefangenen Raubfische und die jeweilig damnit erlangten Punkte im Detail:
Spezies | Tag 1 in cm | Tag 2 in cm | Summe |
Wels | |||
Schwarzbarsch | 37, 43 | 33, 36 | |
Zander | |||
Barsch | 34, 31 | 33, 27, 29, 34, 27, 32, 31 | |
Hecht | 47, 55, 42, 52, 50, 56, 56 | 46, 40 | |
Zusatzpunkte | 5 | ||
Gesamtpunkte |
24
|
24
|
48
|
Rang |
2
|
1
|
1
|