Hechtfischen an der Drau Revier Stürzenbecher
Die gröbsten Naturgewalten haben wir nun ja anscheinend überstanden, die täglichen Unwetter lassen nach, somit war ich der Auffassung, dass auch die Drau schön langsam wieder normale Formen annehmen sollte. Auf das hin startete ich auf eine Session ins schönen Kärntnerland an die Drau Revier Stürzenbecher um die Raubfische am völkermarkter Stausee zu fordern. Das Revier ist immer wieder wenn ich es sehe ein Hammer. Wenn ich daran vorbeifahre steigt die Vorfreude jedes mal ins Unermessliche. Am ersten Spot angekommen wurde ich schon mit sehr starkem Krautbewuchs und “Hochwasser- Stimmung” überrascht, die Halbinsel von der aus ich schon einige male den Zandern nachgejagt habe stand zur Hälfte unter Wasser und machte in Kombination mit dem starken Krautbewuchs ein Fischen fast unmöglich. Mir viel auch schon an dieser Stelle auf, dass die Drau noch immer sehr milchig ist, doch die Sichtweiten waren noch passabel. Somit machte ich mich relativ rasch wieder vom Acker und wollte mein Glück im Hafen und auf der Landzunge probieren. Doch als ich im Hafen angekommen war kam die Ernüchterung… Die Drau bot sich mir in einer cappuccino- braunen Konsistenz, viel intensiver noch als beim vorherigen Spot. Schon nach ein paar Würfen mit Rassel- und Schockfarbenködern machte sich in mir das Gefühl breit, dass das heute hier wohl nix mehr werden wird… Hochwasser und eine braungraue Brühe sind bei Gott nicht die Bedingungen welche Großräuber an den Haken lockt. Ich versuchte -ehrlich gesagt eher unmotiviert- für zwei Stunden mein Bestes um vielleicht wenigstens einen Glückstreffer zu landen, doch dann warf ich das Handtuch und musste einen Plan- B aus dem Ärmel schütteln. Heimfahren war jetzt nicht… Eigentlich wollte ich ja noch nach meiner Spin- Session die Karpfen- Jungs im Revier “Steffan” mit Bier und Pizza besuchen und den Abend fein am Wasser ausklingen lassen. Die Jungs stellten wieder einmal den Karpfen nach und zwar an einem Teich direkt neben der Drau. Das war meine Chance, in den Teichen wird sich wohl die braune Brühe in Grenzen halten und somit könnte ich doch noch “sinnvoll” die Jagt nach den Räubern dieser Welt fortsetzen.
Gedacht, getan… schnell mal eine Lizenz für das Revier Drau Revier Stürzenbecher gecheckt und bei den Jungs im “Lager” vorbeigeschaut… Sie waren gerade dabei die Fallen perfekt auszulegen, zeigten mir noch die bereits kreuz und quer gespannten Schnüre, damit ich ihnen nicht den Abend versaue und dann ging es auch schon los. Die beiden Teiche waren stellenweise stark bis über die Wasseroberfläche verkrautet und man musste sich mühevoll die Löcher in der Krautdecke suchen, um wenigstens ein paar Meter verführerischen Köderlauf zusammenzuzirkeln. Es ging lange gar nichts und nach einer Stunde an einer relativ krautfreien Stelle war mir klar, die Raubfische stehen wenn, dann mitten im Kraut… Dabei stach mir schon bei der “Einweisung” 😉 der Karpfenjungs eine ganz spezielle Stelle ins Auge… eine kleine krautfreie Sandbank inmitten des Krautbuschs… ich musste nur verdammt gut aufpassen, damit ich ja nicht die Schnüre der Karpfenmontagen ins Trockene bringe, denn dann hätten sie mich wahrscheinlich im Teich ertränkt. Es konnte also gar nicht anders sein, dass genau nach dem vierten Wurf ein Minihecht aus dem Gebüsch schoss und sich meinen Köder schnappte… Ich hatte wirklich zu tun, damit das kleine Biest nicht in die Schnüre der Karpfenmontage krachte und ein riesiges Wirrwarr anrichtete… Glücklicherweise konnte ich den Burschen aber sicher landen und danach auch gleich wieder in sein Gewässer releasen. Direkt in der trüben Drau ging dann noch in der Dämmerung ein Fritten- Zander direkt unter der Wasseroberfläche, welchen ich dann aber noch vor meinen Beinen verloren hab… Alles in allem ist dies ein sehr schönes Revier, welches den riesigen Vorteil hat, dass zusätzlich zwei -bei einer Jahreslizenz sogar drei- Teiche zum ziemlich interessanten Drau- Abschnitt befischt werden können; bei Hochwassersituationen wie der aktuellen -wie man sieht- einfach Goldes wert… Ausklingen ließen wir diesen Abend wie geplant bei Pizza und Bier und so gegen Mitternacht trat ich dann wieder die Heimreise in die Steiermark an… erneut konnte ich leider die “Seuche der kleinen Fische” nicht ablegen und so bleibt nur weiterhin das Hoffen auf baldigste Besserung!