Auf Hecht in trüben Gewässern
Hecht in trüben Gewässern, wie bekommt man am besten ihre Aufmerksamkeit?
Wie ich im “Vorspann” schon geschrieben hab, musste ich einfach wieder einmal an eines meiner Leiblingsgewässer in der Untersteiermark. Es waren zwar von den Wetterbedingungen her perfekte Bedingungen, doch auch für die Badegäste war das Wetter sehr einladend. Da kann dann schnell der beste Angeltag gleich mal den Bach runter gehen, wenn die Gfraster, obwohl eigentlich verboten nackt irgendwie zwischen den Krautbüschen glauben plantschen zu müssen. Egal, diese Gefahr nahm ich in Kauf und machte mich am Nachmittag auf den Weg. Als ich die Lizenz vorab mal checken wollte sah ich schon zig Badegäste und einige Zelte rund um das Gewässer stehen… gab also schon bessere Tage… Am Wasser angekommen kam die nächste Ernüchterung, meine Top- Spots waren allesamt mit Markern und Karpfenschnüren abgespannt 🙁 vielleicht kann mir ja mal einer erzählen warum man als Karpfenangler nie an der Stelle an der man Sitzt angeln kann, sondern immer das halbe Gewässer abspannen muss?!? Und dann aber labern, wenn man beim Jiggen über den Gewässergrund eine Montage nach der anderen ins trockene holt… Aber das ist eine andere Geschichte 😉 OK zweidrittel meiner Top- Spots waren somit “verspannt” und an den restlichen Stellen tobten Badegäste… Es half also nichts, ich muss wieder mal neue Spots erkunden, was ja im Endeffekt eh nicht schadet, trotzdem geht der blöd- eingefahrene Spinnangler gerne zu “seinen” Stellen weil er glaubt dass die Fische da für immer und ewig wie aufgereiht stehen. Ab in den Busch war die Devise, denn da trauen sich beide Fraktionen anscheinend nicht hin 😉 und der Schatten war sowieso im Nachhinein viel angenehmer als sich in der prallen Sonne die Fratze knallrot zu angeln… So kann man sich also auch die beschissensten Situationen am Wasser schönreden und trotzdem einen wundervollen Angeltag erleben.
Das Wasser war diesmal bei weitem nicht so klar wie gewohnt, auf Hecht in trüben Gewässern war angesagt, was sich immer wieder als großer Vorteil herausgestellt hat, da die Raubfische anscheinend von der Sicht her etwas beeinträchtigt sind und somit viel fester und ungestümer zupacken. So war es auch; es wurden einige umgefallene Bäume und Krautlöcher abgefischt und die Bisse kamen Schlag auf Schlag… Die Größen der Räuber nahmen auch schön langsam wieder ablichtbare Dimensionen an und da die brütende Hitzeperiode auch überstanden war hatten die Fische nicht mehr so starke Probleme mit ein paar Minuten Landaufenthalt, obwohl man beim zurücksetzen schon einige Minuten brauchte um die Fische wieder fit zu bekommen. Also ein paar schnelle Bilder von den gefangenen Fischen war angesagt um diese nicht unnötig zu strapazieren, kleine Exemplare wurden wieder direkt im Wasser released. Ja, den Tag über lief wieder einmal nur der Pro Shad in Roach- und Goldglitter- Design, alle anderen Gummis wurden auch getestet, haben aber keinen einzigen Biss verzeichnen können. Auch Slick Stick und Funkbug waren nicht der Burner und ließen den Tag über komplett aus… Am Abend in der Dämmerung verabschiedeten sich dann die letzten Badegäste und ich konnte auch noch an meinen bekannten Spots einige Hechte Landen. Je später der Abend, desto schlechter liefen die Pro Shads, dafür begann schon wie die Jahre davor der Hitcher zu ziehen… Sogar der Hitcher im Custom- Design konnte dann noch zwei Hechte landen und den Tag perfekt abrunden. Was soll ich sagen, je mehr ich mich oft über die Bedingungen am Gewässer ärgere, desto besser verläuft dann meist der Angeltag… Was mir eine besondere Freude bereitete, war das Ablegen der “Schniepel- Pest” welche mich heuer die ganze Saison über schon verfolgte. Nicht dass mich einer falsch versteht, ich fange alle Größen gerne, doch wenn es immer nur die extrajunge Fraktion ist, die sich von den Ködern überzeugen lässt wird man irgendwann innerlich unrund und beginnt alles in Frage zu stellen. Es waren zwar keine Granaten dabei aber doch ein paar schön stramme Burschen, welche in ihrer sommerlichen Spritzigkeit einen Heidenspaß im Drill bescherten…