Stationär- vs. Spinnfischen auf Raubfisch
Einmal im Jahr lasse ich mich dann doch dazu überreden, mein komplettes Bank- Tackle aus dem Keller zu kramen um damit eine Nacht am Wasser anzusitzen… Vor Kurzem war es dann wieder so weit, Stationär- vs. Spinnfischen auf Raubfisch war angesagt! Ich hab bei meinen Runden mit der Spinnrute ums Gewässer schon lange ein nettes Plätzchen ausgemacht und dort bauten wir auch unser HQ für die Nacht auf… und ich weiss nun auch wieder warum ich das Tackle so ungern aus dem Keller räume… Das Auto war bis unters Dach voll mit dem Bank- Tackle und ich hasse es einfach so viel Zeug mit mir rumzuschleppen. Ich bewundere wirklich die Karpfenfreunde die ständig soviel Tackle und noch mehr mit sich rumschleppen. Noch dazu hatte es an diesem Tag 33°C und es war komplett windstill, also es war wirklich ein Spaß das ganze Zeuch ans Wasser zu tragen und anschließend aufzubauen. Aber genug gesudert… das Lager wurde aufgebaut, die Ruten für die Nacht präpariert und abschließend wurden die Montagen von meinem Kumpel auf die Schotterkanten rausgetaucht, ja, richtig gelesen- rausgetaucht so richtig mit Schnorchel und Taucherbrille, denn er ist ein Karpfenspezialist bis in die Haarspitzen und diese Jungs können und wollen anscheinend wirklich nichts dem Zufall überlassen… Nachdem ich ihm in Raubfischmanier zwischendurch mal schnell ‘nen Haken mit der Zange aus dem Nagelbett entfernen musste 🙂 waren auch seine “Eisen” ausgelegt und wir könnten zum gemütlicheren Teil des Abends übergehen. Mich hielt es aber nicht lange im Sessel, denn ich musste einfach noch eine Runde mit der Spinnrute drehen und schon stand es 2:0 fürs Spinnangeln, denn die ersten beiden Nachwuchshecht wurde nicht unweit von unserem HQ gelandet… leider wieder einmal nur welche der Nachwuchsfraktion… egal, Fisch ist Fisch und das genügte mir auch schon für diesen Abend. Während ich mit meiner Spinnrute unterwegs war, hat zwar der PSR geheult und auf einer der Stationärruten ein Raubfisch Schnur genommen, doch leider konnte der Fisch nicht gelandet werden… Ich zähle ihn trotzdem mit und somit stand es am Abend noch 2:1 fürs Spinnfischen…
Ausgelegt wurde einmal eine Popup- Montage mit Ledger- Stem und die zweite Rute wurde mit Freilaufmontage und Köderfisch am Grund ausgelegt. Der Abend verlief äußerst gemütlich, die Nacht leider äußerst ruhig und nach einem lecker Frühstück vor dem Zelt ging es erneut auf ein paar Würfe mit der Spinnrute ans Wasser, dabei konnte dann noch ein Nachwuchsbursche gelandet werden… Damit mir das noch jemand glaubt hab ich mal wieder einen der Hechte abgelichtet, denn um die jungen Hechte bei diesen sehr hohen Wassertemperaturen nicht zusätzlich unnötig zu stressen werden diese von mir direkt im Wasser noch abgehakt und somit ohne Bilder wieder sofort in die Unterwasserwelt entlassen. Ich hab in letzter Zeit von einigen Teichbesitzern erfahren, dass die Hechte mit diesen hohen Wassertemperaturen wirklich stak zu kämpfen haben und vor allem in den Größen 70 bis 80cm immer wieder daran verenden. Der Drill ist dann sowieso schon Stress genug für die Tiere, da will man dann nicht noch für zusätzlichen Stress bei minutenlangen Fotsosessions sorgen. Dieser Hecht hatte den Stinger und auch den Einzelhaken tief im Maul sitzen und musste zum Releasen sowieso kurz aus dem Wasser gehoben werden… Was die Hechte im Hochsommer jedoch immer wieder auszeichnet ist eine grenzenlose Aggression. Die Bisse kommen auch bei diesen kleinen Exemplaren hammerhart und die erste Phase im Drill ist dann auch dementsprechend spektakulär. Also immer wieder ein Spaß diese junge Generation im Sommer am Haken zu haben.
Zu Mittag wurde dann bei erneuter Affenhitze das Zelt, Ruten und all das andere Tackle wieder im Auto verstaut und anschließend wurde die Rückreise mit angenehmer Klimaanlage 🙂 vom Stationär- vs. Spinnfischen auf Raubfisch angetreten. Bis auf die rund 30 Gelsenstiche, oft an Stellen welche man selbst noch gar nicht an seinem Körper kannte, waren es ausgesprochen feine 20 Stunden mit einem Kumpel am Wasser und das für mich interne Match ging schlussendlich mit 3:1 eindeutig fürs Spinnfischen aus. In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Zeit am Wasser!