Just a fishing nut
Ich hab hier und heut erneut die Ehre -zum wiederholten Male- einen Gastartikel auf predator.fishing veröffentlichen zu dürfen! Diesmal ließ mir Chris ein paar Worte zukommen… Er hatte heuer eine außerordendlich erfolgreiche Saison und konnte wirklich ein paar Prachtexemplare vor die Cam zerren! aber lest doch besser selbst… viel Spaß! cu -stone-
Ich wurde gefragt ob ich einen Bericht schreiben könnte. Na klar kann ich. Bleibt nur die Frage offen wie viel Sinn dieses Unterfangen macht. Handeln soll er von meinem, sicherlich recht erfolgreichen, Angeljahr 2011. Aber was soll man großartig schreiben wenn es nichts zu jammern gibt?
Meistens liest und hört man wie schlecht es läuft und wie kompliziert alles ist. Leider kann ich mich dieser Schreiberhorde nicht anschließen und somit wird es eher eine langweilige Angel-egenheit werden. Keine Wutausbrüche wegen Wetter, Müllhalden, Angelkollegen und Passanten die ihren Hund ein wenig Freiraum lassen. Auch werde ich nicht viel zu meinen Ködern sagen können. Enttäuscht? Sorry, da gibt es einfach keinen elendslangen Bericht den ich schreiben kann. Die Köderfrage ist schnell abgehandelt. Was einige noch suchen, habe ich schon lange gefunden. Ich habe die Köder gefunden denen ich einfach ohne nachzudenken mein Vertrauen schenke. Da brauch ich nicht lange nachdenken und endlose Köderwechsel auf mich nehmen. Ich weiß wie sie laufen und was ich machen muss damit sie so laufen wie ich will.Da reicht mir eine Hand voll Köder um das zu erreichen was ich will und mir bleibt mehr Zeit zum Fischen. Ich frage nicht lange nach Ködergröße, Farbe oder sonst irgendwelchen Kriterien. Ich fange mit Köder die alle um die 12-15 Zentimeter lang sind und mit Farben die mir gerade in die Hand fallen. Ob nun natürlich oder absolut fern von jeglicher Farbe die, die Natur zu bieten hat. Es ist mir einfach nicht wichtig genug mir darüber Gedanken zu machen. Wichtig ist es mir, dass sie in das Beuteschema der Hechte passen Und ganz ehrlich! Was passt da nicht rein? Es muss zappeln und es muss für den Hecht erreichbar sein und Sinn machen die Verfolgung aufzunehmen. Farben und vielleicht Abstufungen die mit dem freien Auge beinahe nicht erkennbar sind fangen meiner Meinung nach mehr kaufende Angler die dem inneren Trieb nach vollen Köderboxen nicht widerstehen können als Fische. Egal ich bin ja auch ein Opfer und liebe es in Angelläden zu stehen und zu stöbern. Wer mag das nicht? Aber jetzt kann ich ganz entspannt aus dem Geschäft gehen ohne gleich alles zu kaufen. Ich habe im ersten Jahr an meinem Gewässer Zeit damit verbracht die Standorte zu finden wo die Fische stehen und auf ihre Beute warten. Ja..und ich hatte das Glück diese auch zu finden. Tja und da soll noch jemand sagen, dass die Geschichte vom blinden Huhn nur ein Märchen ist. Die Erfolge waren zwar da aber nicht meisterhaft aber sie waren da und man freut sich ja über jeden Fisch….Ich zumindest. Ich war auch noch irre genug um mit Köder herumzuspielen und immer wieder zu wechseln. Berichten und Statistiken Glauben zu schenken die über Farben, Formen, Größen und und und zu berichten wussten. Gefangen hab ich deswegen nicht mehr, eher weniger und ich war immer auf der Suche nach dem ultimativen Hechtkiller, dem Monsterfishlure. Ich hatte ihm eigentlich immer dabei, nur lies ich mich lenken und blenden vom Glitter der Versuchung in Köderform. Eigentlich wusste ich schon damals, dass sie funktionieren nur wollte ich es nicht wahr haben, dass es so einfach geht und dass eine beinahe leere Ködertasche volle Keschernetze bringen kann. Ein paar Gummitiere von Savagear und vielleicht mal ein Griff zu einem Floater vom Füchschen sind mein Rezept. 2-3 verschiedene Köder mit denen man ein Gewässer vernünftig absuchen kann.
Anstatt Zeit in Köderwechsel zu investieren kann man die Zeit auch nutzen um sich mit ein paar Köder wirklich zu beschäftigen. Lauf.- und Sinkverhalten beobachten, verschieden Führungsstile testen. Die modernen Kunstköder bieten uns eine endlose Vielfalt an Führungsstilen und ein simpler Fourplay kann einfach nur eingekurbelt werden oder an einer Stelle langsam dahinsterben.
Nein diese Weisheiten sind nicht von mir. Ich habe ganz einfach ein paar Beriecht gelesen, nein eigentlich nur einen Bericht, und einfach getestet und mich dazu überwunden wenn es auch nicht immer wie am laufenden Band an der Rute raschelt einfach durchzuhalten und einfach intensiv die Stellen abzufischen. Zählt man die Stunden die ich am Wasser verbringe war das Jahr gar nicht so erfolgreich. Es macht vielleicht den Anschein, dass sich die Fische anstellen um mal in die Kamera zu schielen. Aber so ist es nicht! Es dauert schon seine Zeit bis sich die Bezahnten zu einem Landgang überreden lassen. Und selbst wenn es manchmal zäh ist und es wirklich Überwindung kostet seiner Devise treu zu bleiben. Irgendwann nimmt ein Hecht Schnur von der Rolle und bringt die Bremse zum Quietschen.
Ob ich nun tatsächlich richtig liege oder nicht lasse ich mal jeden für sich selbst beantworten. Ich bleibe dabei, dass mir zwei oder drei Köder deren Verhalten ich kenne lieber sind als Kisten voll der schönsten Hechtverführer die ich gerade mal 15 Minuten durchs Wasser ziehe und dann als unfängig in die Köderanalen eingehen lasse. Eines ist auch klar, man spart sich nicht wirklich etwas wenn man seine Köder gefunden hat und nicht mehr gezwungen ist zu suchen und zu kaufen. Hat man sie mal gefunden und fangen sie dann auch noch bleibt oft nicht viel mehr übrig als ein Foto von einem Fisch und eine schöne Erinnerung an einen tollen Köder von dem nur noch ein paar Drillinge und ein paar Gummifetzen da sind. Also man braucht keine Angst haben, dass man keinen Grund mehr hat um die Shops zu durchforsten. Nachschub wird immer benötigt und umso mehr man fängt desto mehr braucht man Nachschub. Was nun jeder für sich als guten Köder einstufen will kann man für meinen Geschmack einfach nicht beantworten. Genau so wenig wie Multi oder Stationärrolle. Das grenzenlose Angebot an Tackle macht es uns wirklich nicht einfach Entscheidungen zu treffen. Wichtig erscheint es mir, dass man sich die Zeit nimmt nach einem Raubzug durch einen Angelladen die Köder wirklich in ihrem Verhalten zu testen um vielleicht mehr aus ihnen rauszuholen als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Ja ich höre auch diese Stimmen die jetzt aufheulen da ich gegen die Industrie spreche und das Angeln auf ein paar Köder reduziere. Keine Angst, meine Köderboxen sind voll und die Anzahl meiner Ruten ist mehr als nur ausreichend. Also man kann beruhigt sein, denn man wird auch weiterhin Geld an mir verdienen oder man hat es bereits und fragt sich was macht der Typ mit diesen ganzen Dingern die er wie ein Eichhörnchen sammelt und hortet.
Ich will es euch gerne sagen was er damit macht. Er fischt damit und fängt auch hin und wieder damit. Auf jeden Fall oft genug um einen Bericht zu schreiben der es geschafft hat eine ganze Leserschaft ohne Informationen wegzuschicken und in den Tiefschlaf zu versetzen.
Sollte nun tatsächlich noch wer lesen….herzlichen Dank ich hätte es nicht gedacht.
The best lure is a good chewed lure…and I am just a fishing nut.