Zander Stresstest
In Zeiten von AKW- und Banken- Stresstests passt dieser Begriff wie die Faust aufs Auge auch in meine derzeitige Situation. Wenn überhaupt, dann maximal auf den Abend an Wochenenden begrenzt bietet sich zur Zeit der Spielraum an dem ich an einen Kurztrip ans Wasser denken kann. Also ziemlich stressig zur Zeit! Noch dazu macht es keine Sekunde Sinn an meinem derzeitigen Teich am Tag die Köder durchs Wasser zu ziehen. Die Zander beissen genau 1 bis 2 Stunden am Abend, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, den Rest des Tages läuft gar nichts. Genau in dieser Zeit hab ich die letzten 3-4 mal mein Bestes gegeben um die optimalen Köder für dieses Gewässer rauszufinden und noch viel wichtiger diese Köder so mit Haken zu bestücken, dass es nicht nur bei Fehlbissen bleibt. Was soll ich sagen, es gab Abende mit zig Fehlbissen und Nachschwimmern, dann gab es wieder einen Abend, da hab ich nicht einen Biss, geschwiegen denn einen Nachschwimmer gesehen… einfach ein wirklich nicht einfach zu knackendes Gewässer… Nichts für schwache Nerven, aber doch sind die ein bis zwei Stunden Entspannung genug um immer wieder ins Auto zu steigen und mal schnell hinzufahren.
Dieses Wochenende, nachdem es die ganze Woche über 35° Celsius hatte plante ich am Freitag Abend wieder mal 2 Stunden ein um die ziemlich wählerischen Zandbrüder ein wenig mit meinen Gummiködern zu nerven. Nach dem Temperatursturz um sage und schreibe fast 20° Celsius am Vormittag war Wetter- und Luftdruckmäßig nicht gerade die optimale Vorraussetzung für Hammerbisse gegeben… doch solche Regeln und Anhaltspunkte wie Vollmond oder Wetterumschwung sind zwar immer wieder eine nette Rechtfertigung für Schneidertage, wirklich viel halten tu ich von diesen Thesen aber nicht. Ich hab schon bei jedem Wetter, bei jeder Art von Mond und auch bei allen erdenklichen Luftdrücken dieser Erde meine Fische gefangen oder auch nicht gefangen… Natürlich redete ich mir ein, dass es besser gewesen wäre, noch vor dem Wetterumschwung am Wasser gewesen zu sein, doch sei’s drum…
Am Wasser angekommen, den Köder eingehängt und raus mit dem guten Stück… ZACK! noch in der Absinkphase der erste Biss… zwar kein Hammerbiss, aber immerhin eindeutig auf meiner FOX Rage Jig wahrzunehmen. Erneut raus mit dem Köder und wieder, kurz vor dem Aufschlagen des Jigkopfes am Boden ein Biss, der mir den Stinger aus dem Legend gerissen hat… hmm… zum ausrasten!!!… eindeutig die Jigköpfe zu schwer gewählt… Die Ruten schnell umgebaut auf einen leichteren Jigkopf und wieder raus mit dem guten Köder… Was soll ich sagen… zig mal rausgeworfen, und kein einziger Biss zu erkennen, doch immer wieder Nachschwimmer bis an die Uferkante… OK anscheinend brauchen die Zander ein schnelles Absinken um zu beissen… Aus diesem Grund hab ich wieder den Legend mit dem schwereren Jigkopf eingehängt… und siehe da, die Bisse waren wieder da, echt IRRE, was 10 Gramm ausmachen können… endlich konnte ich heuer meinen ersten Zander an diesem Gewässer zu einem Landaufenthalt überzeugen… Genial!
Ich versuchte die restliche halbe Stunde noch mein Bestes mit ein paar anderen Farbvariationen, aber bis auf weitere, ganz zarte Bisse und einige Nachschwimmer konnte ich keine weiteren Zander aus dem Wasser bekommen… Mein Fazit nach diesen paar Stunden an diesem Teich… vergesst alle Regeln, einfach ab ans Wasser und dann kommen irgendwann die Fische von alleine… Ich erwisch mich selbst immer wieder dabei, dass ich einfach zu viel grüble und an die “Grundregeln” des Angelns denke… Einfach zur Beisszeit ans Wasser, dann klappst auch mit dem Zander 😉
Freu mich schon auf die nächste Kurzsession um mich auf ein Neues mit diesen sehr schwierigen Zandern zu duellieren…