A.H.F. Leitner DYNA-CAST Huchenrute
Warum braucht es nun auch noch eine A.H.F. Leitner DYNA-CAST?
Wer bei mir öfter mal im Blog vorbeischaut weiss, dass ich mich auch in der kalten Jahreszeit in den letzten Jahren manchmal auf Huchen- Jagt ans Wasser begebe. Um tatsächlich, etwas strategisch an einen Huchenfang heranzugehen, fehlt mir aber dann doch immer wieder die Zeit und oft auch die Motivation, um dann meist bei eisigen Temperaturen bis zu den Knien in der eiskalten Mur zu stehen. Dennoch versuche ich es immer mal wieder, an vielversprechenden Stellen, ob dann nicht doch ein Huchen die Lust verspürt, meinem Gummifisch nachzujagen. Begonnen hab ich vor ein paar Jahren mit einer Rute von Westin, der W4 Powerlure XXH. Sie hätte zwar das passende Wurfgewicht, um die Köder an die richtige Stelle zu befördern und hätte auch genug Schmackes, um einen Huchen aus der Strömung zu manövrieren, jedoch ist die Beringung eher klein ausgefallen und so bildet sich bei Temperaturen um die 0°C relativ schnell Eis in den Ringen, was auf die Dauer beim Angeln auf Huchen nervt.
Nachdem ich mir, bei einem der vielen satten Hängern in der Mur, im letzten Jahr die W4 Powerlure XXH dann ganz dezent im Mittelteil angefetzt hab, ging es heuer zu Beginn der Saison darum, einen besseren Ersatz für meine gebrochene Westin W4 zu finden. Der Huchen ist dann doch nicht so der Fisch der breiten Masse, daher bietet der Markt auch ein relativ beschränktes Sortiment an möglichen Alternativen. Neben den folgenden Modellen, die schon seit mehreren Jahren am Markt sind…
- FOX Rage Muscle Spin Limited Edition
- Sportex Huchen de Lux HD
- Westin W3 Hucho
…hat A.H.F. Leitner schon seit Ewigkeiten eine reinrassige Huchenrute im Sortiment. Diese Huchenrute mit der Bezeichnung A.H.F. Leitner DYNA-CAST wurde im letzten Jahr von Aufbau her komplett neu überarbeitet und bringt neben ein paar technischen Veränderungen auch optische Anpassungen mit sich.
Die technischen Details der A.H.F. Leitner DYNA-CAST
Gegenüber dem Vorgängermodell wurde die Spitze beim neuen Modell diesmal etwas weicher ausgelegt, was die Rutenaktion progressiv verlaufen lässt. Ich hab ja mit dem alten Modell nicht wirklich gefischt, aber im Vergleich zu all meinen anderen Raubfischruten im Sortiment, macht sich diese weichere Rutenspitze beim Werfen wirklich bemerkbar. Durch den schweren Spitzenring der Rute “wabert” die Spitze beim Werfen von schwereren Ködern etwas nach, was für mich anfangs extrem gewöhnungsbedürftig war. Der Blank selbst ist in einem Burgunderrot gehalten und vor dem Korkhandgriff ist der Blank mit einem Gewebeteil verstärkt, der sich auch farblich vom rest der A.H.F. Leitner DYNA-CAST abhebt. Der Rollenhalter und die Ringe stammen beim neuen Modell von ALPS, was schon in gewisser Weise ein Qualitätsmerkmal darstellt. Die speziellen Ringeinlagen der A.H.F. Leitner DYNA-CAST sind in einem überlappenden Ringrahmen eingebettet, was gerade beim Winterfischen, wo es doch häufiger zu “Bodenberührungen” kommt, mehr Schlagsicherheit bieten soll. Die ALPS-Ringe sind alle ein bis zwei Nummern größer ausgelegt und wirken extrem robust.
Diese schweren Ringe haben auch ihren Preis in Punkto Gesamtgewicht. Die A.H.F. Leitner DYNA-CAST wiegt alles in allem rund 340g, rechnet man dann noch die Rolle und den Gummifisch dazu, geht das auf Dauer schon ganz schön auf den Wurfarm, sollte man den ganzen Tag auf der Ausschau nach Huchen durchs Gewässer streifen. Bei einer Länge von 270cm und einem Wurfgewicht von 30-170g ist die A.H.F. Leitner DYNA-CAST definitiv die schwerste und auch längste Rute in meinem Sortiment. Die 270cm Länge sind ein klarer Vorteil, will man an breiten Stellen doch noch mit dem Köder ans andere Ufer, in den tiefen Strömungskanal kommen, im Geäst und Dickicht kostet dieses Setup eine Sonderportion Nerven, da es nicht immer ganz so easy ist mit der Rute über steile, dicht bewachsene Böschungen zu klettern.
Wie zerstört man die A.H.F. Leitner DYNA-CAST beim ersten Ausflug ans Wasser?
Ja, ihr habt richtig gelesen, gleich bei meinem ersten Ausflug ans Wasser, hab ich glücklicherweise erst gegen Ende der Session, die neue A.H.F. Leitner DYNA-CAST gleich mal an einem Baum geschrottet. Bei den unzähligen Hängern in der Mur, gelingt es durch ruckartiges Schlagen in die Schnur dennoch immer wieder, dass man den verkeilten Jigkopf zwischen den Steinen lockern und somit frei bekommen kann. Passiert das vor den Beinen und funktioniert das relativ mühsam, werden die Schläge mit der Rute nach oben heftiger und löst sich der Jigkopf dann dennoch irgendwann, sollte man darauf achten, dass über einem nicht ein alter, vertrockneter Ast quer zur Rute aus einem Baum rausgewachsen ist. Denn dann schlägt man, sicherlich begünstigt durch den schweren Spitzenring, den Blank ganz leicht ab, ohne dass man dafür wirklich brachiale Kräfte entfalten muss.
Herr Leitern persönlich hat mir dann sehr rasch, auf meine Anfrage bezüglich einer Ersatzspitze, geantwortet und nach einer flotten Überweisung von €70,00 für die Rutenspitze inklusive Versandkosten, trudelte ein paar Tage später die Ersatz-Rutenspitze, perfekt verpackt, per Post bei mir ein… Also der Support klappt perfekt, obwohl man sich ja wünscht, ihn nie brauchen zu müssen…
Wie viele Huchen hab ich nun schon mit der A.H.F. Leitner DYNA-CAST gefangen?
Zero, Null, Nada… denn die beste Rute hilft nicht, das Unvermögen des Anglers auszugleichen 🤬. Bis auf einige Fehlbisse auf meine Gummiköder kann ich weiterhin keine Erfolgsmeldungen verzeichnen. Aber ich bleibe weiter dran und falls ihr euch auch auf die große Jagt nach dem mysteriösen Fisch machen wollt, hab ich hier noch abschließend ein paar Daten und Fakten für euch gesammelt, damit ihr daraus eure eigene Strategie an euerem Gewässer erarbeiten könnt.
Der Huchen (Hucho hucho), auch Donaulachs genannt, kann über 170 cm lang und über 50 kg schwer werden. Er lebt ganzjährig in stark bis mäßig strömenden, größeren Fließgewässern. Der Huchen braucht kaltes, klares, sauerstoffreiches Wasser mit tiefen Pools bzw. Gumpen als Versteck, aber auch stark strömende Gewässerabschnitte. Er bevorzugt Plätze mit hartem Grund (Fels oder grober Kies) und ist standorttreu. Der Huchen hat einen großen, etwas abgeflachten Kopf mit sehr tiefer Mundspalte und einen fast drehrunden Körperquerschnitt.
Weitere Namen für den Huchen sind “Rotfisch” oder “Donauzalm”, auf Englisch “Danube salmon”, “Huchen” oder “Hunchen”, auf Französisch “Huchon du Danube” oder “Huchon”. Die Bestände der Huchen sind mittlerweile jedoch durch die anhaltende Gewässerverschmutzung, Reduktion ihrer Beutefische und Behinderung der Laichwanderungen (Staustufen) stark reduziert. (warum ich auch noch immer keinen Huchen fangen konnte 🤪)
Die Verbreitung des Huchen ist durch Besatz jedoch in den letzten Jahren wieder größer geworden: es gibt ihn in Österreich, Slowakei, Tschechien und einigen weiteren Gebieten, sofern die Lebensbedingungen (speziell die Laichmöglichkeiten) nicht durch menschliches Einwirken zerstört worden sind. Es konnten sogar in der Schweiz und in Marokko in geeigneten Gewässern größere Bestände aufgebaut werden.
Hier noch abschließend ein paar Impressionen von meinen Ausflügen an die Mur und den dokumentierten Fehlbissen trotz Stinger am Rücken des Westin ShadTeez: