Achtstundentag pfffff… Elfstundentag wohl eher, die Frage ist nur was in diesen elf Stunden gemacht wurde… Na, ja… ist wohl nicht schwer zu erraten, fischen auf Hecht am Völkermarkter Stausee. Die kärntner Freunde sind uns Steirern halt wieder mal einen Schritt voraus, denn bei ihnen endet die Schonzeit für den Hecht halt schon pünktlich mit ersten Mai und als Draufgabe lassen sie uns auch gleich unserer Leidenschaft nachgehen! Es gab nicht viel zu überlegen, am Vorabend wurden noch die Köder sortiert und vor allem selektiert und dann ging es ohne viel Stress am Morgen ab in Richtung Völkermarter Stausee… Durch das Schmelzwasser aus den Bergen war das Wasser im Hauptstrom noch ziemlich kalt und somit suchte ich mir ein Revier mit vielen Rückstau- Zonen und Flachwasserstellen, denn genau in diesen Zonen erwärmt sich das Wasser jetzt sehr schnell und die Fische ziehen sich dann sofort in diese Zonen zurück… da genügt oft schon ein halbes Grad Temperaturunterschied, welches die Raubfische wahrnehmen können. Genau an solch “warmen” Plätzen stellen sich dann die Raubfische relativ rasch ein und genau solche Plätze -erst mal gefunden- können für den Angler sagenhafte Sternstunden bedeuten… Das Hytro Power 2 Revier an dieser Stelle der Drau kannte ich zwar noch nicht, doch schon die Ansicht in Maps lies in mir eine riesen Vorfreude aufkommen. Auch meine Karpfenfreunde haben sich schon mit Sack und Pack am Wasser eingenistet und konnten die Finger nicht von der Spinnrute lassen 😉
Es waren zwar -nicht wirklich überraschend- haufenweise Angler am Wasser, doch das darf einem an solch einem Tag nicht aus der Ruhe bringen, denn schussendlich ist das Revier ja auch nicht gerade klein und somit verteilen sich die Angler dann doch relativ rasch auf die zig Ufer und Buchten… Begonnen habe ich wieder einmal mit dem neuen Zander PRO und ich konnte bei den ersten Stellen mit Futterfischen am Völkermarkter Stausee auch gleich mal einen Rapfen und Hechte überlisten, zwar alle aus der Nachwuchsklasse aber immerhin… ich hatte auch schon schlechtere Tage an diesem wirklich schwierigen Gewässer erlebt… über Mittag nahm dann die Aktivität der Fische merklich ab und obwohl man so manchen Räuber an der Oberfläche stehen sah, waren sie nicht in Beisslaune, egal was man ihnen vors Maul geworfen hat… wie zugenagelt waren die ansonsten oft so gefräßigen Mäuler… Mit all den Gummis, egal ob Zander PRO, Pro- Shad oder Pro Shad Natural Classics lief plötzlich gar nichts mehr… somit wechselte ich dann gegen Abend auf eher laute Rasselköder und startete mit einem flachlaufendem Slick Stick… doch auch wieder ohne merklichen Erfolg… Erst als ich auf den Lipless Hitcher wechselte und ihn relativ aggressiv knapp unter der Wasseroberfläche reinpeitschte begannen die Hechte wieder einzusteigen… doch auch hier wieder das selbe Schauspiel wie schon im letzten Jahr am Völkermarkter Stausee! Alles Räuber aus der Nachwuchsliga, zwar sehr aktiv und spaßig im Drill, doch wäre ein etwas größerer Ausreisser manchmal schon etwas erfrischend 🙂 Egal, man muss es nehmen wie es kommt und ich hatte auch schon genügen Tage an denen ich an der Drau keine Fische gesehen, geschweige denn gefangen habe. Auch die anderen Angler die mir so über den Tag lang begegneten, berichteten nicht gerade von heldenhaften Szenen mit Monsterfischen… ein 70er Hecht wurde stationär gefangen und das war’s dann auch schon… somit bekamen auch meine “Kleinen” wieder eine höhere Wertigkeit und irgendwann werde ich auch dieses Wasser knacken um regelmäßig gute Fische zu fangen… Und wer mich kennt weiss dass ich nicht so schnell aufgebe. Zusammengefasst waren es für mich geniale 11 Stunden an einem Traumabschnitt der Drau, der mich sicher nicht das letzte mal gesehen hat…