Think different, Angle anders
Jeder von uns hat ein Tier in sich, nenne man es wie man will… ich nenne es das Gewohnheitstier… Es ist groß, faul und vor allem eines; nämlich Ideenlos. Think different, Angle anders…Ich kenne genügen Angler die immer ihre 3 gleichen Köder an den selben Stellen durchs Wasser schleifen, die Motivation eher mager und wenn man sie dann fragt warum sie diesen oder jenen Köder genau an dieser oder jener Stelle verwenden kommt die immer wieder verblüffende Antwort… “Na, Ja… ich hab damals, vor 2 Jahren genau an dieser Stelle mit diesem Köder einen tollen Raubfisch überlisten können…”
Ein in das Hirn eingetrampelte Pfad des Schleppfischers ist es, das Gewässer nach einer bestimmten Route abzufahren. Entweder kennt man den Gewässergrund sowieso schon wie seine eigene Westentasche oder man hält sich an ein Echolot. Dabei kommt es immer wieder zum Phänomen, dass die Raubfische nur an gewissen Stellen beissen, und zwar wenn das Boot eine enge Kurve fährt. “Und hier musst du genau die Gewässerkante in einem kleinen Radius abfahren…” Sagte einst ein Freund zu mir… Jetzt vermuten viele, dass sich eben gerade an diesem Wendepunkt ein Hotspot befindet an dem die Raubfische wie die Bananen in der Bananenschachtel aufgereiht stehen und nur warten, biss der wunderschön blitzende Kunstköder vor deren Maul vorbei schwimmt. Doch genauso könnte es doch sein, dass durch die enge Kurve die man fährt, der Kunstköder um einiges langsamer wird und irgendwann die ideale ich nenn es mal “Beissgeschwindigkeit” erreicht, bei der die Räuber schwach werden. Was ich damit sagen will, es ist nicht immer die erste Erklärung die einem einfällt die Richtige… probiert einfach mal von einer anderen Seite her an die Sache heranzugehen und ihr werdet sehen, dass auf einmal auch an Stellen über die ihr erst noch rübergebrettert seid auf einmal Raubfische beissen und vielleicht ist ja genau da das lang ersehnte Prachtexemplar von Hecht dabei! Wir sind darauf hin die selbe Strecke noch einmal um einiges langsamer
Eine Vorgehensweise für dich ich auch immer wieder belächelt wurde war die Tatsache, dass man Raubfische genau so anfüttern kann wie es die Jungs im Katpfensektor schon seit ewigen Zeiten machen. Wirft man in gewissen Abständen immer wieder Fischfetzen, oder zerschnittene Stücke von Makrelen oder Sardellen an eine ausgewählte Stelle ins Gewässer, werden vor allem Zander aber auch genauso Hechte diese Stelle wittern und somit genau diese Stelle in ihre Route mit aufnehmen. Hierzu gibt es auch noch einen kleinen Tip von mir: Verstärken kann man den Lockeffekt mit feinen Partikeln wie Kürbiskernmehl oder gekochten Maiskörnern, denn dies lockt zusätzlich die Futterfische an. Tummeln sich dann die Rotfedern, Barsche und Lauben am Futterplatz und sorgen mit ihren hektischen Bewegungen für Staubwolken und Geräusche im Wasser, lockt dies die meist neugiereigen Raubfische und bringt sie somit genau in unsere Heiße Zone! Mittlerweile gibt es auch einen Hersteller, der diese Lockmischung fertig abgepackt und tiefgekühlt vertreibt. Wichtig dabei ist, dass man diese Taktik mit Maß und Ziel umsetzt, da zu viele und daher verwesende Fischstücke eher den gegensätzlichen Effekt erzielen.
Auch Lockstoffe können oft den entscheidenden Unterschied machen…
Es muss nicht immer Fisch sein! Von einer wirklich sehr schrägen Fangmethode konnte ich letztes Jahr gleich ein
Gewässergrund schlägt und macht so die Raubfische auf sich aufmerksam und der hin und her taumelnde Schwimmer erzeugt den Beissreiz bei unseren Freunden. Einfach durch einen Live Bait Slider ein Stahlvorfach gefädelt und am oberen (orangen) Ende einen fetten Drilling angebracht (maximal 1-2 cm Spiel zwischen Schwimmer und Drilling) darunter ein Grundblei am Stahlvorfach angebracht, einen Karabiner raufgequetscht und fertig ist die
Was ich mit den paar Beispielen zeigen wollte ist, dass man sehr gerne in einen “Angel- Alltagstrott” hineinschlittert, aus dem man sehr schwer rauskommt, denn unser Gehirn speichert Erfolgswege und will immer wieder nach der selben Art und weise an die Problemstellungen beim Angeln herangehen. Brecht diese eingeschliffenen Methoden und versucht mal etwas komplett Neues, nicht einmal etwas, was ihr in einer Zeitschrift gelesen habt, seid kreativ und probiert schräge Ideen ohne Vorlage und ihr werdet immer wieder überrascht sein was am Wasser passiert!