Paternoster-Rig
Die Geschichte zum Paternoster-Rig…
Das Paternoster-Rig stand früher einmal für Vorfachmontagen mit mehreren Haken an denen man mehrere Köder befestigen konnte. Meist hatte man ein großes Blei, ein sehr langes Vorfach mit den einzelnen Haken und einen großen Schwimmer, der an der Wasseroberfläche bei einer richtig gewählten Vorfachlänge für die nötige Spannung des Vorfachs sorgte. Auch wenn man auf diese Art und Weise ein Vorfach nur mit einem Haken verwendete war es immer wieder sehr schwierig, die richtige Vorfachlänge zu erwischen um die ganze Montage straff aufzuspannen. Verwendete man früher noch dazu Lebendköder, bekam man bei falsch gewählter Vorfachlänge sehr schnell Verwicklungen in die komplette Montage und der Fangerfolg blieb natürlich dadurch aus.
Das Paternoster-Rig, wie wird es gebaut…
So, nun hab ich aber genug über die Hintergründe der Montage verloren, wir gehen nun über zum Bau eines dieser Paternoster-Rigs. Das Paternoster-Rig an sich, kann man sich auch selbst aus Carboflex- Material, zwei Wirbel und einem Paternoster Wirbel bauen. In dieser Anleitung wurde das Paternoster-Rig schon fertig gekauft. Es wird nur mehr beschrieben wie man dann die ganze Montage fertig baut und aufeinander abstimmt. Das fertige Paternoster Vorfach hat einen kurzen Teil und einen langen Teil, der vom Paternoster Wirbel wegführt. Der kurze Teil des Vorfaches soll dann später im Wasser nach unten zeigen und das lange Stück Vorfach zeigt zum Sunk Float Richtung Wasseroberfläche.
Am unteren, kurzen Teil des Paternoster-Rigs wird mit einem Stück Mono- Schnur das Standblei befestigt. Hier kann man je nach gewünschter Präsentationstiefe mit der Läge beliebig variieren. Hier ein Tip: Möchte man komplett flexibel mit den Längen sein, fertigt man sich verschiedene Längen der Monoschnur und knüpft an die Enden jeweils einen Quick Change Karabiner. Somit kann man je nach Wassertiefe bzw. Sprungschichttiefe schnell und unkompliziert die Länge der Verbindung zum Blei durch Aus- und Einhängen der verschiedenen Mono- Längen ändern. Man kann aber natürlich auch genau so die Mono direkt an das Blei und das Paternoster-Rig anknüpfen, da sich der Aufwand zum Wechseln der Länge doch in Grenzen hält und man sich somit die Quick Change Karabiner und die Anti Tangle Sleeves spart.
In meiner Paranoier vor Verwicklungen schiebe ich gerne eine Knotenschutzperle über den Wribel am Karabiner des Bleies, knote die Mono fest und schiebe auch noch über das obere Öhr des Wirbels eine zweite Knotenschutzperle. Somit habe ich auch hier einen kleinen “Anti-Tangle-Effekt” erzeugen können. In die Mono mache ich zwei bis drei Knoten rein, damit ich bei einem Hänger nicht die komplette Montage mit den vielen, nicht gerade billigen Komponenten verliere, sondern nur das Blei durch den Bruch der Mono an einer der Sollbruchstellen (Knoten) am Teichgrund zurückbleibt. Am oberen Ende der Mono wird der kurze Teil des Paternoster-Rigs befestigt und auch dieser Knoten durch eine Knotenschutzperle geschützt. Zum Abschluss muss nur noch die ganze Montage am obersten Karabiner an der Hauptschnur befestigt und am Paternoster Wirbel ein Vorfach mit dem ausbalancierten Köderfisch eingehängt werden, fertig ist die Paternoster Montage.
Um Verwicklungen beim Auswerfen zu verhindern, muss das Vorfach mit den Drillingen unbedingt kürzer sein, als die Vorfachlänge des Carboflex- Vorfaches vom Paternoster Wirbel zum Sunk Float. Nach dem Auswerfen kann man durch justieren der Hauptschnur den Unterwasserschwimmer entweder senkrecht positionieren oder in eine gewisse Schräglage bringen, wobei man die Schnur ja nicht zu straff spannen soll, um dadurch nicht den großen “Beweglichkeitsvorteil” des Paternoster-Rigs zunichte zu machen.
Zum Abschluss noch ein Hinweis: Diese Montage verwendet ich vorrangig an Gewässern mit Potential auf größere Hechte im Herbst. Hier die Erklärung; der Hecht nimmt den Köderfisch fast immer quer in sein Maul und dreht nach dem Biss schlagartig vom Köder ab. Verwendet man ein Grundblei, welches schwer genug ist, rammt sich der Hecht die Haken selbst in sein Maul -obwohl man trotzdem nach einem Biss unbedingt kräftig anschlagen soll-. So, ist das Hechtmaul jetzt groß genug, sind die beiden Drillinge in diesem Moment im Maul und er hakt sich selbst. Handelt es sich jedoch um einen kleinen Esox, ergo um ein kleineres Maul, liegen die Haken außerhalb und man braucht eine mächtige Portion Glück, damit sich der Hecht trotzdem selbst hakt. Diese Montage hat also zwei Vorteile; zum Einen kann ein Hecht die Haken gar nicht tief schlucken und konnte von mir somit noch jedes mal unversehrt zurückgesetzt werden und zum Anderen merken kleine Hechte den Widerstand beim Biss, haben die Haken nicht im Maul und spucken so den Köder wieder aus. (abhängig vom Abstand der beiden Haken am Deadbait Uni Trace).
Man kann also den Köder getrost nach so einem Fehlbiss an Ort und Stelle lassen und auf den nächsten, größeren Hecht hoffen! Hat man also wie zum Beispiel im Herbst sehr wenig Köderfische zur Verfügung, läuft man mit dieser Montage nicht Gefahr ständig die Köder durch Hechtbisse der kleineren Art zu verlieren, denn seit ich diese Montage verwende, hat es ein kleiner Hecht noch nicht geschafft den kompletten Köderfisch vom Paternoster-Rig zu reissen. Maximal ein paar Schrammen und Risse am Köderfisch zeugten von den Attacken des kleinen, ungestümen Nachwuchses. Will man den kleineren Artgenossen nachstellen, kann man diese Montage sehr wohl auch benutzen, nur muss man den Abstand der beiden Haken am Vorfach deutlich verringern und auch eine kleinere Hakengröße dafür wählen.
Wie immer an dieser Stelle, viel Spaß beim Nachbauen der Montage und was vor allem zählt… Viel Erfolg mit dieser ausgezeichneten Montage am Wasser, wenn die Sonne schon sehr flach steht!